Samstag, 6. Dezember 2014

Ausstellung: Ferdinand Lepcke (1866–1909) in Bydgoszcz

In der Modern-Art-Gallery des Muzeum Okręgowe w Bydgoszczy wird vom 18. Dezember 2014 bis zum 15. März 2015 eine Ausstellung zum Schaffen des Bildhauers Ferdinand Lepcke zu sehen sein.


Der am 23. März 1866 in Coburg geborene und am 12. März 1909 in Berlin verstorbene Künstler wurde von seinen Zeitgenossen als Meister idealplastischer Schöpfungen der Schönheit in Gestalt des unverhüllten weiblichen Körpers angesehen. Seine Ausbildung absolvierte er an der Königlichen Akademie der Künste und als Meisterschüler bei Fritz Schaper in Berlin. Lepcke fertigte bereits während seiner Akademiezeit Salonbronzen für den Vertrieb auf dem Kunstmarkt an. Außerdem gehörten die bürgerliche Portraitbüste und die Denkmalsplastik zu seinem ständigen Repertoire.

Mit dem Entwurf seines Monumentalbrunnens „Sintflut“ belegte der Bildhauer 1898 den ersten Platz im Wettbewerb um einen Denkmals- beziehungsweise Staatsauftrag im damaligen Bromberg. Die Einweihung des Brunnendenkmals fand 1904 statt. Bedauerlicherweise wurde das Kunstwerk bereits 1943 zerstört. Um so erfreulicher ist es, dass nach langjähriger Initiative eine in Nuancen leicht abgewandelte Rekonstruktion des Brunnens von der Hand des polnischen Künstlers Micha
ł Pronobis in Bydgoszcz eingeweiht werden konnte.

Muzeum Okręgowe w Bydgoszczy: Gipsmodel des Sintflutbrunnens von Michał Pronobis. Fotografie: Nicky Heise, 18.12.2014.
 

Die lebensgroße Idealplastik der „Bogenspannerin“ von 1905/06, gänzlich im Duktus der Skulpturenlehre von Adolf von Hildebrand gehalten, erfreute sich neben anderen Arbeiten des Künstlers einer ausgesprochen weitläufigen Beliebtheit, sodass es zur Aufstellung der Plastik im privaten und öffentlichen Raum mehrerer Städte gekommen ist. In Bromberg avancierte das 1910 enthüllte Kunstwerk gewissermaßen zu einem Stadtsymbol und dient der heutigen Ortschaft Bydgoszcz noch immer als ein wirksamer Werbemagnet für Kunstinteressierte und Touristen.

Aufnahme um 1905/06: Professor Ferdinand Lepcke in seinem Berliner Atelier. Privatbesitz von Dietmar Leischner, Ottobrunn.























Die Ausstellung erinnert die Besucher an das Kunstschaffen des sehr früh verstorbenen Bildhauers und beleuchtet die besondere Rolle der Stadt Bydgoszcz als einen Aufstellungsort seiner Werke. In kleinen Gruppen und solitär aufgestellt, zeigen die Leihgaben der Kunstsammlungen der Veste Coburg, der Stadt Coburg und Werke aus dem Bestand der Stadt Bydgoszcz all ihre ästhetischen Reize. Die Schau der Kuratoren Inga Kopciewicz und Michał F. Woźniak kommt ohne erklärende Raumtexte aus und die Bildwerke können so ganz auf ihre Eigenwirkung hin betrachtet werden. Ein Katalog zur Ausstellung ist ebenfalls erschienen.N.H.

Nicky Heise, Susanne Kähler, Inga Kopciewicz, Stefan Pastuszewski, Marek Romaniuk, Klaus Weschenfelder: Ferdinand Lepcke 1866-1909. 126 Seiten, 27,6 x 21,1 cm. ISBN 978-83-63572-92-1

Muzeum Okręgowe w Bydgoszczy: Dr. Michał F. Woźniak, Inga Kopciewicz, Nicky Heise, Dr. Klaus Weschenfelder (v.l.n.r.).

Link zu TVP3-Bydgoszcz (TV-Beitrag zur Ausstellung): 
http://bydgoszcz.tvp.pl/18145921/luczniczka-przeniesiona-specjalnie-na-wystawe


Leon Wyczółkowski District Museum in Bydgoszcz
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